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Date: 2017-01-27
q/Talk Di 31. Jän. 2017 geplante Obsoleszenz
und die Vergesslichkeit der Kunden
Das Phoebuskartell [1] wurde 1924 in Genf gegründet um den Weltmarkt für Glühlampen aufzuteilen und die Gewinne abzusichern. Eine der zentralen Übereinkünfte des Kartells war eine Standardisierung der Lebensdauer von Glühbirnen auf 1000 Stunden. Heute spricht man von geplanter Obsoleszenz [2], wenn man die geplante absichtliche Verringerung der Lebensdauer von Produkten meint.
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Als leuchtendes Beispiel, dass eine Glühbirne [3] nicht notwendigerweise nach 1000 Stunden kaputt gehen muss, kann jederzeit im Internet beobachtet werden, wo das aktuelle Livebild einer Glühbirne [4], die seit 1901 fast ununterbrochen leuchtet. Das Livebild der über 100 Jahre alten Glühbirne, das aus der Feuerwache der Stadt Livermore nahe San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien übertragen wird, straft täglich all jene Lügen, die behaupten eine Glühbirne müsse technisch nach ein paar hundert Stunden kaputt gehen, damit wieder eine neue gekauft und die alte am Müllberg entsorgt werden muss.
Alter der von uns verwendeten Geräte scheint immer kürzer zu werden - mit ganz unterschiedlichen Gründen warum das Vorgänger Gerät entsorgt werden musste. Einmal sind es kaputte Kleinteile die nicht mehr produziert werden, Akkus die fest in den Geräten verklebt wurden, dann sind es neue Stecker und Kontakte für Peripherie, fast leere Druckerpatronen, Zählwerke in Druckern und in Kaffeemaschinen oder neue Umweltauflagen und Verbrauchsrichtlinien die Geräte unbrauchbar machen. Immer öfter sind es nicht reparierte Softwarelücken, die durch die Lifecycle-Richtlinie, nicht geschlossen werden, weil der Support und die Sicherheits-Updates unterbleiben [5]
Wird einfach der Support von Software beendet oder der Akku ermüdet, werden die Menschen gezwungen millionenfach neue Handys, Laptops oder PCs zu kaufen. Im Januar qTalk versucht Georg Markus Kainz mit seinem Gast, Sepp Eisenriegler zu erkunden ob wir als Konsumenten schutzlos diesen Kapriolen der Industrie ausgeliefert sind oder ob durch Open Source, Maker Spaces und Reparatur- und Servicezentren dieser Kreis von Verschwendung aufgebrochen werden kann und stattdessen Qualität und Investitionssicherheit durch Steigerung der Lebensdauer erreicht werden kann.
Sepp Eisenriegler
Gründer des Reparatur- und Servicezentrums (R.U.S.Z) :
"Wer etwas gegen den Klimawandel unternehmen will, tut das nicht, indem er alte Autos verschrottet und emissionsärmere neue kauft. Und auch nicht, wenn er vorhandene Elektrogeräte in den Müll wirft und sich mit Geräten der höchsten Energiesparklasse eindeckt.
Die Konsumenten werden für dumm verkauft", schimpft Eisenriegler.
Links:
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edited by Georg Markus Kainz
published on: 2017-01-27
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