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Date: 2012-11-15

Gesichtserkennung: Händler verfolgen Kunden

Experte ortet massiven Eingriff in Privatsphäre durch NeoFace

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Ein Gesichtserkennungs-System namens "NeoFace" ermöglicht Händlern das Nachverfolgen von Kunden nach Alter, Geschlecht und Gesichtsmerkmalen. Das Produkt wurde von NEC http://nec.com entwickelt und ist für Geschäfte mit mehreren Filialen vorgesehen, wodurch die gesammelten Daten miteinander verglichen werden können. Das Programm soll laut Hersteller bei Marketing-Strategien solcher Unternehmen helfen, indem die Gewohnheiten von Kunden analysiert werden, wobei auch ihre Gesichtsmerkmale detailliert festgehalten werden. Dabei soll zum einen festgestellt werden, welche Arten von Kunden die Geschäfte besuchen und zum anderen, zu welchen Zeiten sie das tun.

Alle Kunden geraten ins Visier

Neben der angepriesenen Marketing-Hilfe ist auch der Grad an Überwachung bedeutend. Es stellt sich zudem die Frage, ob mit dem System Ladendiebe und Konsumenten von Videospielen, die stundenlang vor den Konsolen stehen, einfacher identifiziert werden können und dies als Vorteil gesehen werden kann.

"Diese Art von Überwachung ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre von Kunden, die festhält, wie sie sich im Geschäft bewegen", erläutert Georg Markus Kainz, Datenschutzexperte und Obmann der Plattform Quintessenz http://quintessenz.at , gegenüber pressetext. "Kunden, die die Konsolen nutzen, kennen die Verkäufer ohnehin und um einen Diebstahl zu entdecken, müssen nicht alle anderen Kunden auch als einzelne Personen überwacht werden", führt der Fachmann aus. Aus Unschuldvermutung würde dahingehend automatisch Schuldvermutung gemacht.

Geheime Kontrolle

"Das Hauptproblem bei solchen Systemen ist das gezielte Aussuchen von einzelnen Konsumenten zur Überwachung", sagt Kainz. Dies sei bei Weitem schwerwiegender als die konventionelle Videoüberwachung.

"Die Besucher bekommen von dieser Kontrolle nichts mit und werden davon auch nie erfahren", so der Spezialist. Alles passiere im Schatten, wodurch der Aufschrei gegen diese Methoden nicht groß genug sein könne. "Wenn die Menschen davon wüssten, würden viele von ihnen solche Geschäfte nicht mehr besuchen", schließt Kainz ab.

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edited by pressetext
published on: 2012-11-15
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