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Date: 2003-05-21

US: Darpa: Pentagon's Marjorie der Ueberwachung

Marjorie ist eigentlich eine Figur aus Kindertagen. Die Rede ist von der alleswissende Müllhalde. Darpa hat zwar nichts mit Marjorie zu tun, aber es ist ein neues multimediales Projekt des Pentagons für die Zukunft. Das Überwachungsprogramm Total Information Awareness ( TIA) ein weltweites Aufzeichenen aller Transaktionen sorgt schon jetzt für Aufregung. Bildlich gesprochen sind wir damit der Kinderfigur Marjorie schon einen Schritt näher.
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Schon allein der Name Total Information Awareness ( Totale Überwachung) ließ die hohen Ansprüche an das Data-Mining-System deutlich werden.

Gedacht ist, möglichst alle verfügbaren Daten weltweit über die finanziellen Transaktionen und die Kommunikation möglichst viele Menschen zu sammeln und nach verdächtigen Mustern zu durchsuchen.


Das soll der präventiven Erkennung von Terroristen und anderen bösen Menschen dienen. Zu Beginn präsentierte man das Projekt auch noch mit dem Symbol für das Auge des allwissenden Gottes, was für zusätzliche Aufregung sorgte.

Und dann leitet das Projekt auch noch eine zwielichtige Gestalt aus der Reagan-Ära: der pensionierte, gut mit dem Pentagon verwobene General John Poindexter, der seiner Zeit aus der Armee wegen der Iran-Contra-Affäre entlassen wurde und wahrscheinlich Reagan und dessen Vizepräsidenten Bush I. deckte.

[...]

Erfasst werden sollen physikalische Daten, die
von den Benutzern mittels mitgeführter Hardware
stammen: visuelle, auditive und sogar haptische
Sensoren zeichnen etwa auf, was die (freiwilligen?)
LifeLog-Benutzer sehen, hören und fühlen.

Mit GPS, einem digitalen Kompass und Trägheitssensoren
sollen die Bewegungen und die Orientierung erfasst werden.

Aber die Überwachung findet nach Wunsch der Darpa
nicht nur äußerlich statt. Sensoren sollen auch
die körperlichen Zustände registrieren.

Im Vergleich ganz einfach dazu ist die Speicherung
- in "geeigneten Formaten" - aller computerbasierten
Interaktionen und Transaktionen, die Email, Instant
Messaging, Surfen, Benutzen aller möglichen Computerprogramme entstehen.

Dazu kommt die Speicherung alle Telefongepräche mit
den Nummern der Gesprächspartner.
Fax und andere Printprodukte müsse man halt scannen, was
schon ein wenig aufwändig ist. Zudem soll LifeLog aber
auch noch die "schwindelerregenden Mengen an Kontextdaten"
erfassen, denen der Benutzer täglich ausgesetzt ist, wenn
er Radio hört, vor dem Fernseher sitzt, Zeitungen, Bücher oder Dokumente liest, im Web surft oder auf Datenbanken zugreift.

mehr unter
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/14839/1.html

[...]
John Pike, director of defense think tank GlobalSecurity.org, said he finds the explanations "hard to believe."

"It looks like an outgrowth of Total Information Awareness and other DARPA homeland security surveillance programs," he added in an e-mail.

Sure, LifeLog could be used to train robotic assistants. But it also could become a way to profile suspected terrorists, said Cory Doctorow, with the Electronic Frontier Foundation. In other words, Osama bin Laden's agent takes a walk around the block at 10 each morning, buys a bagel and a newspaper at the corner store and then calls his mother. You do the same things -- so maybe you're an al Qaeda member, too!

"The more that an individual's characteristic behavior patterns -- 'routines, relationships and habits' -- can be represented in digital form, the easier it would become to distinguish among different individuals, or to monitor one," Aftergood, the Federation of American Scientists analyst, wrote in an e-mail.
[...]
In its LifeLog report, DARPA makes some nods to privacy protection, like when it suggests that "properly anonymized access to LifeLog data might support medical research and the early detection of an emerging epidemic."

But before these grand plans get underway, LifeLog will start small. Right now, DARPA is asking industry and academics to submit proposals for 18-month research efforts, with a possible 24-month extension. (DARPA is not sure yet how much money it will sink into the program.)

The researchers will be the centerpiece of their own study.

Like a game show, winning this DARPA prize eventually will earn the lucky scientists a trip for three to Washington, D.C. Except on this excursion, every participating scientist's e-mail to the travel agent, every padded bar bill and every mad lunge for a cab will be monitored, categorized and later dissected.
[...]
mehr unter:
http://www.wired.com/news/print/0,1294,58909,00.html

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edited by Doser
published on: 2003-05-21
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