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Date: 1998-10-27

Schwere Schatten über dem Netscape Communicator


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Ab Version 4.06 ermöglicht die "Smart browsing" Funktion
offenbar bis dato einmalige Möglichkeiten zum Tracking der
User durch den Hersteller


Mit dieser Ausgabe des Browsers werde neues Terrain
betreten, die Grenzen zwischen Internet und Software
verwischten sich, so schwärmten die Netzgazetten im Juli
über die ersten Beta-Version des Netscape Communicator
4.5.
In einem bestimmten Sinne lässt sich dies durchaus sagen,
allerdings völlig anders, als es die Hype weltweit verkündet
hat. Just die in hohen Tönen gepriesenen neuen "Smart
Browsing" Funktionen des Communicators (seit Version
4.06),eine Software-Implementation der Entwicklerfirma Alexa,
soll ein bis dato einmaliges Einbruchsmöglichkeit in die
Privatsphäre des Users möglich machen.
Ohne dass dieser etwas davon merkt, wird bei Aktivierung
des "What's related" button, ein "Schatten" aktiviert, wie es
die Entdecker Matt Curtin, Gary Ellison und Doug Monroe,
bezeichnen.
"Smart Browsing" meldet von da an die URL jedes
abgerufenen WWW-Dokuments einem Rechner von
Netscape weiter, wo sie abgespeichert wird. Damit ist
weitaus mehr möglich, als etwa ein anonymes Benutzerbild
zu erstellen, zumal "Smart Browsing" nicht zwischen Inter-
und Intranetdokumenten unterscheidet, wie ein Test der oben
genannten Interhack Gruppe ergab.
Dies heisst, dass auch die Http-Adressen vertraulicher
Dokumente, die etwa vom Intranet-Server einer Firma
abgerufen werden, letztendlich an Netscape gehen. Wenn
man bedenkt, dass die betreffende Intranet-Adresse sehr
häufig den Titel des Dokuments in sich trägt, dann ist dies
doppelt gefährlich.


Warum all jene, die ein Registrationsformular bei Netscape
ausgefüllt haben, "Smart Browsing" unbedingt meiden sollen
steht samt diversen links auf

http://www.telepolis.de/tp/deutsch/inhalt/te/1611/1.html

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Diese q/depesche wurde für telepolis produziert.
Wir ersuchen bei Übernahme durch Dritte höflich, obige URL zu zitieren
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edited by
published on: 1998-10-27
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