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Date: 2006-08-28
UK: Privatsphaere der Muelltonnen gefaehrdet
In einem Land, das bald ebenso viele Überwachungskameras wie Einwohner aufzuweisen hat, regt man sich auf, weil die Privatsphäre der Mülltonnen durch die Einführung eines RFID-basierten Abrechnungssystems gefährdet sein könnte.
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post/scrypt: Wer hat da schon wieder Obelix zitiert?
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Der heimliche Einbau von Funkchips in Abfallbehälter sorgt für Empörung auf der Insel, noch dazu, weil die verwendete RFID-Technik aus Deutschland kommt. "Deutsche verwanzen unsere Mülltonnen", schreibt die britische Zeitung "Mail on Sunday". 500.000 Tonnen in Großbritannien seien mit der Überwachungstechnik versehen worden.
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Die Wanzen hätten eigene Seriennummern und würden ausgelesen, wenn die Müllmänner die Tonnen in die Wagen entleerten. Gleichzeitig würde der Müll jeder Tonne gewogen. Auf diese Weise könnten sich lokale Behörden über die Abfall-Gewohnheiten jedes einzelnen Haushalts informieren, schreibt die Zeitung.
Geliefert wird die RFID-Technik für Mülltonnen von den deutschen Firmen Deister und Sulo. Ein Deister-Sprecher lobte die Möglichkeit, mit Hilfe der Transponder "jede Mülltonne zu identifizieren und aufzuzeichnen, wann sie geleert wird". Diese Informationen ließen sich auf vielfache Weise verwerten.
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"Wir können die Recycling-Raten messen", sagte ein Sprecher des Councils von Crew und Nantwich. Wenn eine Straße dabei nicht mitmache, werde man mit den Leuten reden.
Andrew Pelling, Abgeordneter der Konservativen Partei in der London Assembly, erregte sich über den Einsatz der RFID-Chips. "Das ist schlimmster Big Brother. Ich glaube nicht einmal, dass die ehemalige Sowjetunion ihre Bürger so bespitzelt hat." Es entspreche eher der britischen Art, Menschen zu überzeugen als ihnen hinterher zu spionieren. Eine überraschende These aus einem Land, in dem Straßen und Plätze praktisch landesweit mit Videokameras überwacht werden.
Deutsche Kommunen bestücken ihre Mülltonnen schon schon seit längerem mit Funkchips, zum Beispiel in Bremen, Köln und Dresden, aber auch auf dem Land. Dabei geht es weniger um das Aufspüren von Recycling-Muffeln als um eine verursachergerechte Müllabrechnung. Die Müllfahrzeuge erfassen das Füllgewicht jeder geleerten Tonne. Statt einer monatlichen Tonnenpauschale bekommen die Bürger eine individuelle Abrechnung.
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Volltext http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,433800,00.html
tnx 2 andy und markus
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edited by Harkank
published on: 2006-08-28
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