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Date: 2006-05-02
AT: Wissenskartelle und die neue Zentralisierung des Web
Das "Spinnennetz" aus Links und Informationen zentralisiert sich wieder: Je nach Kontinent kontrollieren de-facto nur ein, maximal drei Anbieter den Such/Zugang zum Content - mit allen typischen Auswirkungen und Gefahren betreffend Kontrolle, Auswahl, Steuerung der Nachfrage und Daten-Begierlichkeiten - Eines der vielen Themen der Chaos Control 2006 - 10.Mai 2006 im Juridicum Wien
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http://www.chaoscontrol.at/idee.htm
Wissenskartelle - Die Idee
Geistiges Eigentum ist das Kapital des 21. Jahrhunderts. Die Entwicklung der postmodernen Gesellschaft zu einer Informationsgesellschaft und der Information zum Wirtschaftsgut einer digitalen Welt wurde seit Jahren erschöpfend ausformuliert.
Während die neue Informationsgesellschaft jedoch damit beschäftigt war, in der Informationsflut zu baden und sich an den Zugang zu Wissen jeder Art und Qualität zu gewöhnen, haben sich Mechanismen und Organisationen entwickelt, die den Traum von der Digitalen Revolution als allzu schnell wieder ausgeträumt erscheinen lassen. Der Terminus Wissenskartelle beschreibt die teilweise institutionalisierten, gut geschützten Informationskonglomerate, die auf Kosten der viel zitierten Informationsfreiheit Wissen ansammeln, verwalten und nutzen.
Die Vermarktung und Verteidigung geistigen Eigentums im Pharmabereich, der Schutz der Information als Kapital und sein Bruch durch Wirtschaftsspionage und Terrorismus oder die Beeinflussung von Wissen durch die Beeinflussung der Informationssuche durch Suchmaschinen implizieren Probleme dieser Informationskonzentrationen, die im Rahmen von Chaos Control 2006 aufgezeigt und von Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutiert werden.
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Google-ization
Die Suchmaschine „Google“ hat sich innerhalb weniger Jahre zu einer informationstechnischen Institution entwickelt. Wer Inhalte in den digitalen Netzen sucht, greift dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den kalifornischen Suchdienst zurück. Symptomatisch für die Durchdringung der Alltagskultur der Informationsgesellschaft mit dem System Google ist die Aufnahme von „googeln“ in den DUDEN.
Google hat sich mittlerweile zu einem Beinahe-Medienmonopol entwickelt. Bei Suchmaschinenanfragen im deutschen Internet besitzt Google bereits einen Marktanteil von über 80 Prozent. Medienforscher betrachten aus diesem Grund die Meinungsmacht von Google mittlerweile kritisch. Google hat sich scheinbar von einem technischen Instrument zu einer Kontrolle über die Wissensbeschaffung im Internet aufgeschwungen. Durch die Zensur einzelner Suchergebnisse hat der Suchmaschinengigant gezeigt, dass auch eine Suchmaschine die Informationsbeschaffung und damit die Meinungsbildung in einer digitalen Welt kontrollieren und gestalten kann.
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GPL 3.0 - Revolution Revisited
Die General Public License (GPL) ist die Lizenz für freie Software. Trotz bestehender Alternativen hat sich die GPL zur weit verbreiteten Standardlizenz im Open-Source-Bereich entwickelt. Die derzeit gültige Version aus 1991 hat also sowohl die Digitale Revolution als auch die Entwicklung der weltweiten digitalen Netze und die Verhundertfachung der Mikroprozessorleistung unverändert überstanden. Umso bedeutender ist daher die bevorstehende Revision des Lizenz-Urgesteins. Im Jänner dieses Jahres wurde die GPL 3.0 der Öffentlichkeit vorgestellt. Angesichts der geplanten Publikation 2007 werden die aus der informationspolitischen Tendenz resultierenden Konfliktpotentiale bei Chaos Control 2006 erörtert.
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edited by Mac Gyver
published on: 2006-05-02
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