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Date: 2005-09-21
DE: Lachkrämpfe sollen Selbstmordpiloten vom Ziel abbringen
Selten karikieren amoklaufende Sicherheitsexperten ihre eigenen Maßnahmen so, wie im Fall des deutschen Atomkraftwerkes Grohnde: Selbstmordpiloten sollen offenbar alleine durch die groteske Idee denn durch künstliche Nebelwände und Störungen der GPS-Signale vom Ziel abgebracht werden.
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Im Gespräch war zunächst die so genannte Vernebelungstaktik: Bei einem drohenden Angriff aus der Luft sollten die Atomkraftwerke blitzartig in künstlichen Nebel gehüllt werden, damit potenzielle Selbstmord-Piloten die kritischen Teile des Reaktors entweder gar nicht oder zumindest nicht zielgenau treffen können. Diese Pläne hielt das Bundesumweltministerium jedoch für unzureichend und forderte die Stromkonzerne als Kraftwerksbetreiber zu Nachbesserungen auf -- schließlich könne man ja in den Autopiloten einer jeden Verkehrsmaschine die geografische Position des Kraftwerks eingeben und dann das Ziel auch ohne Sicht über GPS-Signale ansteuern lassen.
Daraufhin müssen sich zumindest einige der Sicherheitsexperten wohl an die Zeit vor Mai 2000 erinnert haben: Bis dahin hatte das US-Militär die für zivile Zwecke bestimmten GPS-Signale durch die so genannte "Selective Availability" (S/A) verzerrt. Wichtige Navigationsinformationen der Satelliten wie Ephemeriden (Laufbahnen der Satelliten) und Uhrzeiten wurden vorsätzlich unregelmäßigen Schwankungen unterworfen, weshalb selbst mit hochwertigen Messgeräten eine Standortbestimmung bestenfalls bis auf etwa 50 Meter Radius möglich war.
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Zum einen sind Atomkraftwerke große, meist helle Klötze in der Luft-Landschaft, die bei guten Bedingungen aus einer Entfernung von 50 Kilometern und mehr zu sehen sind und daher gerne als Orientierungspunkte genutzt werden. Nebelt man sie nun ein, erscheinen sie noch größer und sind daher aus noch größerer Distanz gut zu erkennen. Auch eine Störung des GPS-Empfangs in der unmittelbaren Umgebung der Reaktoren würde nicht ausreichen, da eine Verkehrsmaschine diesen Bereich in wenigen Sekunden durchfliegt. Und bis die GPS-Anlage überhaupt gemerkt hätte, dass keine Signale mehr da sind, wäre das Flugzeug schon im Ziel eingeschlagen.
Als Konsequenz müsste man also den Empfangsbereich sehr viel großflächiger stören -- ein Durchmesser von 100 Kilometer für jedes Kraftwerk wäre das Minimum. Bei der Größe Deutschlands verbunden mit der vorhandenen Kernkraftwerks-Dichte würde man damit aber der Nutzung von GPS-Daten hierzulande (Straßennavigation, Luftfahrt, Toll-Collect) den Todesstoß versetzen.
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/64016
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edited by Mac Gyver
published on: 2005-09-21
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