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Date: 2004-08-20
EU: Krieg gegen Cannabis mit Zensur durchsetzen
Die fortschreitende Legalisierung von Cannabis in Europa scheint den Hardlinern, die gut am "War on drugs" verdienen, Grung genug zu sein, notfalls mit Internetzensur gegen Informationen zu Haschisch vorzugehen.
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Entwurf einer Entschließung des
Europäischen Rates über Cannabis
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Die Verbreitung von Informationen zum Anbau und zum Genuß von Cannabis im Internet soll verboten werden! Eine Arbeitsgruppe der EU, die Horizontal Working Group [Horizontale Gruppe "Drogen"], ist der Meinung, daß der Krieg gegen Drogen nur mit weiteren neuen Verboten gewonnen werden kann. Konsequenterweise setzt man gleich an der Wurzel an und möchte die Verbreitung von Informationen zum Anbau und zum Genuß von Cannabis im Internet verbieten.
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Geradezu abenteuerlich liest sich der Punkt 21 der Entschließung, indem vorgeschlagen wird, daß die Mitgliedstaaten, im Einklang mit ihren innerstaatlichen Rechtsvorschriften, Maßnahmen gegen Websites erwägen sollen, die Informationen zum Anbau von Cannabis verbreiten und zum Konsum von Cannabis anregen. Die Horizontal Working Group will also verhindern, daß die Bürgerinnen und Bürger in der EU Informationen erhalten, wo und wie in der Welt, beispielsweise in Marokko, im Libanon, in Afghanistan, in Kaschmir, in Indien, in den USA oder in den Niederlanden Cannabis angebaut wird und wie Kleingärtner mitten in der EU ihre Pflanzen hegen und pflegen. Zudem will die Horizontal Working Group alle Texte aus dem Internet verbannen, die "zum Konsum von Cannabis anregen". Anscheinend ist der Horizontal Working Group nicht bewußt, daß kaum ein Cannabiskonsument durch das Internet zum Konsum angeregt wurde, wie diverse Studien zeigen – nur werbewirksam groß angelegte Kampagnen (die inzwischen auch über eine Internetpräsenz verfügen) wie "Keine Macht den Drogen" haben nachweislich Menschen zum Konsum von illegalisierten Drogen angeregt.
Die Horizontal Working Group sollte zur Verbesserung ihrer Arbeit in Erwägung ziehen, die gegebene wissenschaftliche Literatur aufmerksam und konzentriert zu studieren, damit sie ein besseres Verständnis der dem Cannabiskonsum zugrundeliegenden Ursachen erlangen kann. Zudem sollte sie darauf achten, daß die gemachten Vorschläge auf Tatsachen basieren und Inhalte vermeiden, die weder mit der Lebensweise und den Erfahrungen der Zielgruppe noch mit den Ergebnissen der bekanntesten wissenschaftlichen Studien in Einklang stehen. In der vorliegenden Fassung sind jedenfalls die im Entwurf für eine Entschließung über Cannabis gemachten Vorschläge für präventive Maßnahmen mehrheitlich als völlig nutzlos und einige sogar als absolut kontraproduktiv einzustufen.
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Mehr:
http://www.eve-rave.net/presse/presse04-08-09.html
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edited by Abdul Alhazred
published on: 2004-08-20
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