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Date: 2003-03-01

Boeing, CAPPS und Datamining

Nunmehro wird schon viel deutlicher, was mit den aus europäischen Reservierungs-Systemen abgegriffenen Passagierdaten geschehen soll. Eine Affäre, die auf einem q/doqument beruht, zieht langsam immer weitere mediale Kreise. Heute kam sie via AP aus den USA zurück, die EU aber schweiget fein still aller Voraussicht nach noch eine Zeitlang weiter.
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Was leicht besorgte Anfragen aus dem p.t. q/Publikum nach der allgemeinen q/Befindlichkeit: alles geht derweil bestens. So lustig hatten wirs zuletzt 98/99 rund um die Publicatio der Papiere ENFOPOL.

Flugpassagierdaten als US-Obsession
Rüstungskonzern Lockheed-Martin soll System zur Früherkennung von "Terroristen" in Passagierdatenbänken weiter entwickeln | Bürgerrechtler befürchten schwarze Listen | Bedenklich auch vor dem Hintergrund der geplanten Weitergabe von EU-Daten an die USA

Nachdem letzte Woche die geplante Weitergabe von europäischen Flugpassagierdaten an die USA für Aufregung sorgte, wirft ein Auftrag an den Rüstungskonzern Lockheed-Martin ein Licht darauf, was auch mit den europäischen Daten geschehen dürfte, falls es wirklich zu einer Freigabe kommt:

Lockheed-Martin bekam von der US-Transportbehörde "Transportation Security Administration" den Auftrag das System "Computer Assisted Passenger Pre-Screening" [CAPPS] weiter zu entwickeln.

CAPPS, das nach dem 11. September ins Leben gerufen wurde, sucht in den Daten von US-Flugpassagieren nach "verdächtigen" Mustern, um so Terroristen zu entlarven. Dabei kann ein Passagier als unverdächtig, dubios [stärkere Kontrollen] oder eben Terror-verdächtig eingestuft werden - im letzten Fall wird ein Flug schlicht verweigert.

CAPPS wurde in den USA bereits als "abstoßendstes Projekt" mit dem Datenschutzpreis "Big Brother Award" gewürdigt.

US-Einreise nur gegen Datenpreisgabe

Lockheed-Martin erhielt für die Weiterentwicklung des Systems einen Fünfjahresvertrag, der in der ersten Phase 12,8 Mio. USD wert sein soll.

Erste Tests sollen bereits im März in Kooperation mit Delta Air an drei nicht genannten Flughäfen erfolgen. CAPPS-Neu soll dann schon Ende des Jahres einsatzbereit sein.

Die Bürgerrechtler der American Civil Liberties Union [ACLU] sind von diesen Plänen im höchsten Maße alarmiert: "Es hat das Potential eine Klasse von Amerikanern zu schaffen, die durch schwarze Listen dauerhaft am Fliegen gehindert werden."

http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=147367

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edited by Harkank
published on: 2003-03-01
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